
UN-/ABHÄNGIGKEIT
Menschen sind voneinander auf viele verschiedene Arten abhängig: durch Beziehungen, aber auch durch Geld, durch Gesetze ... Diese Abhängigkeiten führen auch oft dazu, dass Menschen unterdrückt werden. Gegen diese Formen von Unterdrückung kämpfen verschiedene Bewegungen, wie etwa feministische, lesbisch/schwule oder LGBTIQ-Bewegungen.
Doch wie können wir in unserem Wunsch nach Unabhängigkeit keine Person verletzen? Wie können wir in einer Gemeinschaft leben, ohne andere auszuschließen?
Emanzipatorisch ist die Idee, dass alle Menschen die gleichen Möglichkeiten haben, für sich selbst zu entscheiden, ohne diskriminiert zu werden oder andere zu diskriminieren. Es ist die Idee, Verantwortung für sich selbst, seine eigenen Handlungen und für einander zu übernehmen.
Eigentlich ist es lustig: In dem Prozess, in dem wir versuchen, eine unabhängige Person zu sein, sind wir abhängig. Wir brauchen die anderen, um uns von ihnen abzugrenzen und um uns mit ihnen zu identifizieren. Wir sind von anderen Menschen abhängig, um ein schönes Leben zu leben: Sicherheit, Intimität und Gemütlichkeit zu spüren. Aber noch wichtiger ist, dass wir von unserem Umfeld abhängig sind, um die Welt zu verstehen. Das heißt aber auch, dass andere (und sogar die Welt) von uns abhängig sind und wir dafür Verantwortung übernehmen müssen.