Partizipatives Ausstellungsprojekt auf der Schallaburg | 19. März bis 6. November 2016
Die 70er. Damals war Zukunft
Denken wir an die Zukunft. Was verspricht sie? Macht sie Angst? Ist sie offen, eine Last, voller Möglichkeiten? Vor dem Hintergrund aktueller Fragen blickt die Ausstellung auf die 1970er. Denn mit dem Anspruch, die Zukunft zu gestalten, wurden in den 70ern Visionen von einer anderen Welt formuliert: Bildung und Arbeit für alle! Selbstbestimmung! Kritischer Journalismus! Antiautoritäre Erziehung! Dabei veränderte sich der Alltag grundlegend und während alternative Lebensformen entwickelt wurden und sich Bewegungen, Revolten und Widerstände bildeten, war es auch eine Dekade der Krisen, der kalten und heißen Kriege, der nazistischen und faschistischen Kontinuitäten.
Das partizipative Ausstellungsprojekt Die 70er - Damals war Zukunft geht in sieben Kapiteln jeweils von Forderungen der 1970er Jahre aus und endet mit Fragen der Gegenwart. Die Ausstellung ist Forum und Kontaktzone und versteht sich als Möglichkeitsraum, die Geschichte der Gegenwart aktuell zu verhandeln. Sie präsentiert künstlerische Arbeiten, Designobjekte und historische Dokumente, die von den Versprechen und Widersprüchen einer Zeit erzählen, die antrat, die Welt zu modernisieren. Aktions- und Debattenräume – gemeinsam mit Künstler_innen und dem Vermittlungsteam der Schallaburg entwickelt – laden zur aktiven Auseinandersetzung mit Geschichte ein. Denn viele Forderungen der 70er bleiben weiterhin gültig und werden heute neu verhandelt: Weltweite soziale Bewegungen stellen Hierarchien und Besitzdenken in allen Bereichen der Gesellschaft infrage. Die künstlerischen Interventionen formulieren Konzepte solidarischer Ökonomien, offener Beziehungen, radikaler Museen, realer Demokratien und offener Grenzen.
Kapitel der Ausstellung
Alles muss sich ändern! Bewegungen, Revolten, Widerstand
Arbeit und Bildung für alle! Versprechen und Brüche im Wohlfahrtsstaat?
Liberté, Egalité, Pfefferminztee! Alltag und Medien
Nur die Freiheit stillt den Durst! Kalte und heiße Kriege
Macht kaputt, was euch kaputt macht! Umkämpfte Vergangenheit und nazistische Kontinuitäten
Das Private ist politisch, das Politische privat! Alternativ leben
Museum für alle! Ausstellungsutopien und das Museum der Zukunft
Debattenräume
Wofür kämpfen? Was bewegen? Stefanie Seibold
Wessen Bildung? Wessen Zukunft? Sophie Schasiepen und Ezgi Erol
Was hat das mit mir zu tun? Martin Krenn
Wie zusammenleben? Lisa Bolyos
Was heißt alle? Claudia Hummel
Kuratorisches Team: Büro trafo.K – Renate Höllwart, Elke Smodics, Nora Sternfeld, Ines Garnitschnig – und Hannes Etzlstorfer
Wissenschaftliches Team: Monika Bernold, Robert Foltin, Berthold Molden, Dirk Rupnow und Magdalena Rest
Debattenräume: Lisa Bolyos, Ezgi Erol, Claudia Hummel, Martin Krenn, Sophie Schasiepen und Stefanie Seibold
Künstlerische Installationen: Carola Dertnig, Tomash Schoiswohl und Moira Zoitl
Ausstellungsarchitektur: Gabu Heindl Architektur – Gabu Heindl, Martin Radner, Paul Rossi, Katarína Vankušová und Lisi Zeininger
Ausstellungsgestaltung: TOLEDO i DERTSCHEI – Eva Dertschei und Carlos Toledo
Vermittlungskonzept: Büro trafo.K